Bike-Masters 2011
Vor dem Rennen
Auf geht’s!!
Das Warten hat nun (leider…) ein Ende und die Saison hat für den Einen oder Anderen schon begonnen und auch wieder aufgehört…
Am 2.Juli fand das EKS Goldenrace in Schleitheim statt. Das M&S Bike-Team vertrat unser Anführer Jolly Jumper mit Bravour! Auch wenn es nicht ganz für Gold gereicht hat
ist er trotzdem unser Goldjunge…
In der Zwischenzeit legten Ducky der Sturzpilot und Speedy Gonzalez ein Trainingslager im Südtirol ein um einen gewissen Vorsprung gegenüber den Kollegen rauszuholen.
An diesem Wochenende findet nun wieder das Swiss-Bike-Masters in Küblis statt (juheee?!?!) Dieses Jahr nimmt aber nur das M&S Bike-Team Light daran teil. Jolly Jumper muss sich um Rantanplan kümmern und Speedy Gonzales ist auf dem Weg nach Mexico (oder sonst wohin…).
Dieses Rennen Bedeutet Freiheit pur! 7 Stunden Selbstgespräche mit Engelchen und Bengelchen auf der Schulter, wieso
man sich wieder diese Tortur antut.
Ein kleiner Ausschnitt wie es ablaufen wird:
Ich: Man isch das en huere Scheisschrampf da ufe. Wieso eigentlich?
Engelchen: Wills es geils Gfühl isch dobe ufem Berg
Bengelchen: was genau isch denn so Geil wänn’s die ganz Ziit schiffed und chalt isch und Bei wehtüend
Ich: (2 Stunden später nach dem ersten Aufstieg) Ui isch das ä schöni Ussicht da obe. Jetzt gits ä cooli Abfahrt
Engelchen: gsehsch, ich has der ja gseit
Bengelchen: Schnauze, das schüttled ja wie blöd und mini Ärm tüend mer au öppe weh. Sind mer äntli dune?
Ich: (zur Madrisa ufe) Man muess ich blöd sii da wieder ufe trampe. Dä Berg hört ja nie uf
Engelchen: hopp hopp hopp. Die coolst Abfahrt chunnt dänn dobe. Nachane bisch en Held!
Bengelchen: wieso nimmt dä Depp nöd das doofe Bähnli da Links. LINKS hani gseit!
Ich: (abfahrt nach der Madrisa) buaaaaaa isch das ä geili Abfahrt *SCHÜTTEL*
Engelchen: uiuiui, hoffentlich vermöged die Bremse bis dune hebe
Bengelchen: Wer bremst verliert *hehehehe*
Das geht dann so weiter bis man endlich völlig erschöpft irgendwann die letzte rutschige Abfahrt über die Wiese hinunter ins Ziel nimmt. Da ist es dann einem auch schon ziemlich egal wie gut die Bremsen noch funktionieren. Hauptsache man ist bald unten…
In diesem Sinne verabschieden sich dann Fluchende Donnerwolke und Ducky der Sturzpilot am Samstag in Richtung Küblis und kommen dann hoffentlich wieder heil am Montag ins Büro. Sie werden ev. nicht ganz so Fit und gesprächig sein wie sonst…
Es Grüsst
Euer Fluchende Donnerwolke
Rennbericht
So. Der erste Schmerz ist vorüber und das Gesicht auch wieder aufgetaut…
Am Samstag fuhren wir also mit gemischten Gefühlen in Richtung Küblis (begleitet von Regenschauer und immer schlechter werdender Laune :) ).
Dort angekommen wurden wir von blauem Himmel und Sonnenstrahlen empfangen, was sich positiv auf unsere Laune auswirkte und wir sogleich unsere Bikes auspackten,
die Startnummern abholten und eine erste Ausfahrt machten.
Danach wurden die Nummern montiert, die Bikes abgeschlossen (was ja nicht unbedingt bedeutet muss, dass sie am nächsten Tag noch vorhanden sind) und die Henkersmahlzeit eingenommen.
Zum Tagesabschluss unterstützen wir noch die Downhiller, welche an diesem Tag ihr Rennen absolvierten. Danach ging es mit gebrannten Mandeln und Soft Ice zum Hotel zurück. Auf eine gute Nacht…
Als wir dann am Morgen aufwachten DIE SENSATION. Es hat geregnet und es regnete auch weiterhin. Widerwillig zogen wir uns an, würgten unser Müsli runter und dann ab zum Start.
Engelchen und Bengelchen waren natürlich auch mit von der Partie.
Um 07:30 gings los und der erste Aufstieg wurde souverän gemeistert was dann folgte konnte niemand ahnen…
Die erste Abfahrt (wobei fahrt ein bisschen übertrieben ist) führte über Stock und Stein und durch Schlamm und genau das war das Problem. Wir mussten Trampen um bergabwärts vorwärts zu kommen… Das gabs noch nie. Ich traf sogar einen Fahrer ohne Fahrrad. Das lag noch im Tobel unten. 5 minuten später überholte er mich und 30m weiter vorne sah ich nun sein Fahrrad und er kroch das Tobel hinauf.
Unten angekommen waren die Bikes sicher 10kg schwerer und die Räder konnten kaum mehr drehen. Also hiess es in der Schlange zu warten bis das Bike von einem freiwilligen Helfervom Schlamm befreit wurde.
Der Aufstieg entpuppte sich als Wundertüte. Mal regnete es, danach kamen kleine Hagelkörner oder Schneeflocken von oben und ab und zu sah man auch blauen Himmel. Die Laune und die Temperaturen näherten sich dem Gefrierpunkt (es war 2 Grad und Schnee lag am Boden… so viel zum Thema Klimaerwärmung… :) ). Engelchen und Bengelchen war zu diesem Zeitpunkt extrem still, da sie auch vom Wetter überrascht wurden und wie zwei Schneemänner auf meinen Schultern aussahen. Das einzige Geräusch was man hörte war ihr Zähneklappern :)
Der Weg bis zum Gipfel erkämpften wir uns durch Schnee, Wasser und Schlamm. Die Finger und Zehen konnte man fast nicht mehr bewegen aber man wurde belohnt. Die Abfahrt ins Tal war einfach der Hammer. Einziges Manko war, dass man nach ca. 15 Minuten schon unten ankam (im Gegensatz zu 2.5 Stunden aufstieg).
Es folgten mühsame Kilometer geradeaus (der Boden war so feucht und klebrig man musste auch geradeaus pedalen wie wild um ein bisschen Tempo zu erhalten).
Die folgende Tragepassage war auch sehr interessant und kaum zu bewältigen, da der Untergrund auch hier schon ziemlich schlammig war, die Schuhe schon lange verklebt und somit keinen Grip mehr aufweisen konnten. So nahm man einen Schritt rauf und rutschte zwei Meter runter.
Völlig ausgelaugt wurde auch dieses Hindernis überwunden und man begann den Aufstieg zur Madrisa (immer wissend es gäbe auch ein Bähnli hinauf…) Oben angekommen wars natürlich wieder extrem kalt, die Batterien schon fast entladen und man gönnte sich die nächste Abfahrt über Stock und Stein. Was dann folgte war nur noch die Zugabe.
Von Klosters nach Küblis musste man den inneren Schweinehund ein letztes Mal überwinden was uns mehr oder weniger gut gelang (nur Ducky der Sturzpilot hatte ein bisschen mit seiner absenkbaren Sattelstütze zu kämpfen. Sie machte sich selbstständig und senkte sich immer wieder ab, was ein paar energieverbrauchende Donnerwolken zur Folge hatte).
Durchgefroren, klatschnass und schlammig von Kopf bis Fuss erreichten wir dann doch noch das Ziel und schworen uns, bei so einem Sauwetter diesen Marathon nie mehr zu fahren…
Euer Fluchende Donnerwolke